Zum Inhalt springen

"Hitlers Tischgespräche" - Populismus verstehen

| Gesellschaft

Für absolute Stille sorgte der Auftritt des Schauspielers Andreas Breiing, der aus "Hitlers Tischgesprächen" rezitierte. Gemeinsam mit seiner Kabarett-Partnerin Britta von Anklam präsentierte er mit Seitenscheitel und Parteiabzeichen Auszüge aus den Mitschriften von Monologen, die Hitler bei seinen privaten, meist nächtlichen Tisch-Runden während des Krieges gehalten hat.

Rund 60 Schüler*innen der Q1 sahen sich neben vergleichsweise modernen Ansichten - wie der Anbau von Bio-Gemüse und vegetarische Ernährung - mit radikalen Positionen  konfrontiert. Das "absolut Böse"  - so z. B. die von Hitler propagierte Entführung blonder Kinder aus den besetzten Ostgebieten oder die Vergewaltigung rassisch halbwegs geeigneter Frauen durch SS-Truppen - wurde von den Schüler*innen im Nachgespräch, das Britta von Anklam moderierte, klar als ideologisch und inhuman erkannt, auch wenn es stellenweise stark verklausuliert war. Dabei wurde auf drastische Weise auch deutlich, wie Populismus heute funktioniert: Teilweise nachvollziehbare, rationale Positionen verleihen dem sonstigen menschenverachtenden Geschwafel die Aura des Glaubwürdigen und Notwendigen: brandgefährlich und topaktuell.

Zurück
HTG_2023.jpg
HTG_2023_2.jpg
"Ich bin doch kolossal human" - Andreas Breiing rezitierte Originalmonologe Hitlers.